Mit Tempo-30 Richtung Verkehrswende

Trotz klammer kommunaler Kassen schlägt die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in den aktuellen Haushaltsberatungen vor, schon 2021 erste Schritte auf dem Weg hin zur Verkehrswende in Korschenbroich zu gehen. „Günstig, praktikabel und zielführend ist die Einrichtung weiterer Tempo-30-Zonen in den verschiedenen Ortsteilen“, erläutert Fraktionsvorsitzender Jochen Andretzky.

Der entsprechende Antrag, der in der Sitzung des Hauptausschusses am 8. Dezember gestellt wird, lautet ‚Ausweisung von strecken- und gebietsbezogenen Geschwindigkeitsreduzierungen (Tempo 30) im Stadtgebiet Korschenbroich‘. Unter anderem werden darin Streckenabschnitte in Kleinenbroich (Rhedung und Püllenweg), Glehn (Hauptstr.) und Korschenbroich (Am Kirsmichhof/Arndstr.) aufgeführt. Bei den Abschnitten handelt es sich entweder um sinnvolle Lückenschlüsse zwischen bestehenden Verkehrsberuhigungsmaßnahmen oder um die dringlich angeratene Befriedung von Gefahrenstellen.

Die Grünen weisen darauf hin, dass Temporeduzierungen innerhalb der Ortskerne keine unzumutbaren Einschränkungen darstellen, sondern vielmehr die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen immens erhöhen. Der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen, also von Kindern, Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und älteren Menschen, bekomme durch die Einführung von weiteren Tempo-30-Streckenabschnitten endlich Priorität. Temporeduzierungen haben zudem nachweislich positive Effekte auf Aspekte wie Lärmschutz, Luftreinhaltung und die innerörtliche Aufenthaltsqualität.

Innerorts sollte zukünftig generell eine maximale Geschwindigkeit von Tempo 30 gelten. „Diese Forderung aus unserem Kommunalwahlprogramm bleibt weiterhin Leitlinie grüner Verkehrspolitik in Korschenbroich. Wir sehen unseren Antrag als wichtigen ersten Schritt auf dem Weg zur Verkehrswende“, stellt die stellv. Fraktionsvorsitzende und Ortsverbandssprecherin Julia Edelburg klar. Weitere konkrete Vorschläge dazu werden im kommenden Jahr folgen. Diese sollen z.B. die Einführung von Fahrradstraßen auf Verbindungsstraßen und mehr kostenlosen Fahrradparkplätzen genauso betreffen wie die Einrichtung von Mobilitätsstationen und den generellen den Ausbau des ÖPNV.

Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen wird in der Sitzung des Hauptausschusses weitere Anträge stellen. Darin geht es u.a. um die Förderung privater Dachbegrünungsmaßnahmen und von Blühstreifen, die Bezuschussung von Lastenfahrrädern und Fahrradanhängern, die Mitgliedschaft im Zukunftsnetz Mobilität NRW sowie um die Sanierung der Außenanlage des Hallenbads.