Vorschläge für eine Verkehrswende 19. Juni 202023. Januar 2023 (Diese „Vorschläge“ basieren auf den inhaltlichen Ergebnissen unserer Arbeitskreise. Wir dokumentieren diese hier, weil daraus unser Wahlprogramm KORSCHENBROICH WIRD GRÜN und kann mehr entstanden ist.) Wir Grünen wollen Fußgängern und Radfahrern Priorität gegenüber motorisiertem Individualverkehr einzuräumen. Das ist die Maxime grüner Stadtentwicklungspolitik für eine Verkehrswende in Korschenbroich. Dies soll begleitet werden durch städtebauliche Maßnahmen für mehr Klimaschutz, für mehr Grün, für mehr Identität durch Erhalt historischer Substanz, für mehr Miteinander in Stadtteilzentren, öffentlichen Parks und Räumen und durch einen deutlich optimierten ÖPNV. Vorrang für Fußgänger und Radfahrer Der innerörtliche Autoverkehr muss deutlich reduziert werden – durch die Einführung von Tempo-30 flächendeckend in allen Ortsteilen. Nur so können ein effektiver Lärmschutz, mehr Verkehrssicherheit und nachhaltige Klimafreundlichkeit in ganz Korschenbroich erreicht werden. Dazu brauchen wir mehr und bessere Fuß- und Radwege und Grünflächen. Flächen sollen entsiegelt werden. Es sollten nur in Ausnahmefällen neue Straßen gebaut werden. Durch Rasengittersteine aus Beton (sofern Parkplätze neu gebaut oder erneuert werden) erhöht sich die Versickerungsfläche und die Plätze werden grüner. Alle reinen Anwohnerstraßen sind als Spielstraßen auszuweisen. Die Schaffung von Einbahnstraßen in engen Ortskernen muss geprüft werden. Zwischen den Ortschaften sollte Tempo 70 auf den Verbindungsstraßen gelten. Geschwindigkeitskontrollen sollen daher deutlich ausgeweitet werden. Grundsätzlich wünschen wir uns eine Straßenquerschnittverkleinerung durch zu pflanzende Bäume auf der Straße (Alleen, Einzelbäume, versetzte Pflanzungen – je nach örtlicher Situation). Nur so wird ein der örtlichen Situation angepasstes Autofahren automatisch ermöglicht. Dies betrifft übrigens alle innerörtlichen und außerörtlichen Straßen – auf denen langsameres Fahren die absolute Regel sein soll. Notwendig sind intensive Planungen zum Ausbau des Radwegenetzes. Die kurzfristige Öffnung aller Einbahnstraßen in Korschenbroich für Radfahrer sowie die Freigabe der Fußgängertunnel unter der Bahn für Radfahrer sollten erste Schritte zu einer Verbesserung der Infrastruktur sein. Darüber hinaus fordern wir die Planung und Realisierung von Fahrradstraßen. Denn es ist sinnvoll, ein Radwegenetz von Fahrradstraßen durch alle Ortsteile von Nord nach Süd und von West nach Ost zu realisieren. Eine Stellplatz-Verordnung für Fahrräder sollte erlassen werden. Regelmäßig sollten überdachte und abschließbare Fahrradstellplätze (insbesondere an Gewerbe- und Einzelhandelsimmobilien) vorgeschrieben werden – anstelle von Autostellplätzen. Mittelfristig kann Korschenbroich auf diese Weise fahrradfreundlichste Stadt im Rhein-Kreis werden. Wir Grüne wollen, dass Tempo-30 innerorts und Tempo-70 auf Landstraßen flächendeckend eingeführt werden; dass mehr und bessere Fuß- und Radwege gebaut werden; dass durch zu pflanzende Bäume auf Straßen langsameres Fahren ermöglicht wird; dass die Planung und Realisierung von Fahrradstraßen durch alle Ortsteile schnell voran schreitet; dass so effektiver Lärmschutz, mehr Verkehrssicherheit und nachhaltige Klimafreundlichkeit in ganz Korschenbroich erreicht wird. Ausbau des ÖPNV Die Überarbeitung der städtischen Gesamtplanung zum ÖPNV mit der Zielrichtung des Ausbaus der Fahrtstrecken von Bussen und der Erhöhung der Taktfrequenz für Busse und Bahnen ist dringend angeraten. Die Sinnhaftigkeit interkommunaler Zusammenarbeit muss diesbezüglich wohlwollend geprüft werden. Besonders kleine Ortsteile wie Raderbroich, Lüttenglehn, Epsendorf, Steinforth, Schlich und Rubbelrath müssen besser an den Schienenverkehr angebunden werden. Die Verdichtung der Bustakte und die Anbindung der Buslinien an den schienengebundenen Nahverkehr haben oberste Priorität. Häufige Schnellverbindungen (Direktfahrten) zu und von den S-Bahnhöfen Korschenbroich und Kleinenbroich müssen etabliert werden. Dieser Busverkehr muss abgestimmt sein auf den S-Bahntakt (und warten, falls S-Bahn eine Verspätung von wenigen Minuten hat). Auch überörtliche Busverbindungen wie z.B. die Linie 864 (GiesenkirchenR-Liedberg-Glehn-NE) benötigen eine höhere Taktung und eine Anbindung an den Schienenverkehr (bis Rheydt bzw. Neuss Hbf). Alternativ muss geprüft werden, ob das Bürgerbusangebot ausgeweitet werden kann – wenn Gespräche mit den Busbetreibern (NEW, BVR….) nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen. Auch müssen Gespräche mit dem VRR geführt werden, um perspektivisch den S-Bahn-Takt von 20 auf 15 Minuten zu erhöhen und um mehr Regionalbahnhalte in Korschenbroich und Kleinenbroich zu ermöglichen. Zusammen mit der Deutschen Bahn muss überlegt werden, wie die Bahnhöfe benutzerfreundlicher umgebaut werden können: Beispielsweise ist am Bahnhof Korschenbroich die Treppe an der Nordseite um 180° falsch montiert und zwingt alle Pendler täglich zu einem kleinen Umweg. Wünschenswert wären zusätzliche abkürzende Durchgänge an den Bahnsteigen, auch vom P+R-Parkplatz. Zudem sollen an den S-Bahnhöfen sowie an der Haltestelle Glehn Kirche Mobilitätsstationen eingerichtet werden zur Verknüpfung verschiedenster Verkehrsformen (inkl. Fahrradboxen, Ladestationen für E-Bikes und Mitfahrer-Haltepunkte). Grundsätzlich muss die Stadt erwägen, Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, die allen Bürger*innen eine kostengünstigere Nutzung des ÖPNV ermöglichen. Hier ist ein interkommunaler Ansatz wünschenswert, idealerweise Verkehrsverbund-weit (z.B. Tagesticket für 1 €). Wir Grüne wollen, dass ein dichteres Netz und eine höhere Taktung von Bussen und Bahnen erreicht wird; dass kleinere Ortsteile besser angebunden werden; dass interkommunale Konzepte Vorrang haben; dass subventionierte Tickets zu einer höheren Auslastung führen; dass Mobilitätsstationen die Verknüpfung verschiedenster Verkehrsformen ermöglichen.
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