Korschenbroicher Grüne wollen Rechte von Jugendlichen stärken

Skateanlage Niersaue

„Wir GRÜNEN beziehen vehement dagegen Stellung, dass Jugendliche aus der Mitte unserer Stadtgesellschaft ausgegrenzt und mit ihren Sport- und Freizeitaktivitäten an den Stadtrand verbannt werden sollen, so wie es gerade im Fall der Skateranlage in Neersbroich geschieht,“ stellt Birgit Wollbold, Vorstandsmitglied und Ratsfrau der Korschenbroicher Grünen, fest.

Eine solche Verdrängung ist offensichtlich die rechtliche Konsequenz aus dem Bundesimmissionsgesetz §22 (1a), das zwar den Lärm von Kindern unter 14 Jahren im Regelfall als nicht schädliche Umwelteinwirkung qualifiziert. Imissionsgrenz- und Richtwerte dürfen bei der Beurteilung nicht herangezogen werden. Die mit der Nutzung einhergehenden Geräusche werden rechtlich als ortsüblich und sozialadäquat angesehen und müssen hingenommen werden. Jugendlichen hingegen genießen keine Privilegierung. Ab 14 Jahren gelten strenge Lärmschutzbestimmungen, die die Treffpunkte von jugendlichen Skater*innen, Fußballer*innen und Basketballspieler*innen in Frage stellen und sie in Ortsrandlagen abdrängen.

Auf Initiative des Ortsverbandes Korschenbroich von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN wurde eine entsprechende Ergänzung ins Grüne Bundestagswahlprogramm aufgenommen. Das Wohl von Kindern und Jugendlichen soll zukünftig bei allen Angeboten im Sozialraum gesichert werden und im Bundesimmissionsgesetz Berücksichtigung finden. „Damit engagieren wir uns gerade auch auf Bundesebene dafür, dass Jugendliche mit ihren Sport- und Freizeitaktivitäten in die Mitte unserer Gesellschaft gehören,“ erläutert Wollbold die Initiative.

Um die Interessen der Anwohner*innen ebenfalls angemessen zu berücksichtigen, plädieren die Korschenbroicher Grünen für ein Spielplatzmanagement unter Beteiligung der Jugendlichen, des Kreisjugendamtes und der Anwohner*innen. In diesem Rahmen können gemeinsam Regeln erarbeitet werden, die ein Miteinander aller Beteiligten ermöglichen.